Unsere Servicepartner bei fahrrad.de

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Fahrräder sind derzeit stark gefragt, denn schließlich ist das Wetter schön und der Frühling ist endlich da. Dazu kommt, dass ein Fahrrad in der derzeitigen Situation für viele Wege die beste Option ist. Die Feiertage boten auch ein paar zusätzliche Stunden Zeit, die die Menschen gerne auf dem Fahrrad verbringen wollten, denn diese Art der Freizeitgestaltung war unter Einhaltung der Vorschriften zur Eindämmung des Corona-Virus noch erlaubt.

Im Frühjahr werden gewöhnlich die meisten Räder verkauft, aber in diesem Jahr konnten die lokalen Fahrradhändler nicht vom so wichtigen Saisongeschäft profitieren. Sie mussten wegen der verordneten Kontaktbeschränkungen, genau wie viele andere Läden, ihre Türen für Kund*innen geschlossen halten und dadurch massive Einbußen hinnehmen. Dennoch gab es einen kleinen Hoffnungsschimmer, denn Fahrradreparaturen durften unter strengen Auflagen weiter angeboten bleiben, sodass wenigstens ein Teil Umsatzes gerettet werden konnte.

Warum das auch für fahrrad.de wichtig ist? Um den bestmöglichen Service möglich zu machen, bietet fahrrad.de über die bisher fünf eigenen Stores hinaus Kooperationen mit insgesamt 185 Fachhändlern in ganz Deutschland, bei denen Kund*innen ihre online bestellten Räder abholen, fachgerecht aufbauen und montieren lassen können. Wie diese Partnerschaft bei den sogenannten "Pick-up-in-Store-Bestellungen" genau funktioniert, wie wichtig sie vor allem jetzt für die Läden ist und welche weiteren Serviceleistungen für die Kund*innen dabei herausspringen können, erzählt uns Dominic Dinger, ein besonders engagierter Händler aus unserem Servicepartner-Netzwerk.

Servicepartner bei fahrrad.de


Hallo Dominic, stell doch mal dich und dein Geschäft kurz vor.Ich heiße Dominic Dinger, bin 30 Jahre alt und habe den Rad-Shop Dinger 2017 von meinem Vater übernommen. Das Geschäft wurde 2007 gegründet. Wir sind ein kleines, mittelständisches Unternehmen in Offenburg (Baden-Württemberg) und damals hat uns die Leidenschaft zum Bikesport dazu gebracht, einen eigenen Laden zu eröffnen. Ich war damals Worldcup- und Bundesliga-Lizenzfahrer im MTB-Bereich und nachdem die Karriere dann ein bisschen abgeflacht ist, haben wir einen kleinen Verkaufsraum mit Werkstatt eröffnet.

Was ist der Schwerpunkt eures Ladens?Natürlich sind wir auf Mountainbikes spezialisiert, da wir da ein bisschen "geschädigt" sind, was das angeht. Prinzipiell bieten wir alles vom Mountainbike über Trekking- bis zu E-Bikes an, eigentlich alles, was es gibt. Der Schwerpunkt liegt aber ganz klar im Mountainbikebereich.

Wie haben sich die gesellschaftlichen Maßnahmen rund um Corona auf deinen Laden ausgewirkt?Die Coronakrise trifft uns genau zum Beginn der Radsaison sehr hart. Der Laden muss geschlossen bleiben, da geht gar nichts. Nur der Werkstattbetrieb darf weitergehen, das Rad wird dann hingestellt und wieder rausgebracht. Wir haben hier in Süddeutschland gerade im Moment traumhaftes Wetter, 25 Grad, blauen Himmel und alle wollen Rad fahren. So läuft der Reparaturbetrieb zwar gut, aber der Laden fehlt natürlich. Wenn wir erst wieder im Herbst hätten öffnen können, hätte uns das besonders hart getroffen. Dann ist die Saison vorbei und niemand möchte mehr Rad fahren. Aktuell sieht es ja so aus, als könnten wir nächste Woche den Laden wieder öffnen. Unabhängig davon dürfen wir Pick-up-in-Store-Bestellungen von fahrrad.de weiter ausgeben - das ist eine Werkstattleistung und die darf ja weiterhin angeboten werden.

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Erzähl doch mal, wie so eine Pick-up-in-Store-Bestellung funktioniert.Der generelle Ablauf bei so einer Pick-up-in-Store- Bestellung ist immer gleich. Es dauert nach der Bestellung ein paar Tage, bis das Rad bei uns eintrifft, im Moment natürlich ein bisschen länger. Wenn das Rad bei uns eintrifft, geben wir Meldung, dass es angekommen ist, was eine Mail an den Kunden auslöst. Nachdem wir das Rad auf Transportschäden oder Ähnliches überprüft haben, machen wir es fertig. Das Rad kommt nämlich nur vormontiert zu uns. Sobald wir die Montage beendet haben, bekommt der Kunde eine Mail und setzt sich dann in der Regel telefonisch mit uns in Verbindung, um einen Abholtermin auszumachen. Da übergeben wir dann das Fahrrad und erklären selbstverständlich noch einmal alles - das ist besonders wichtig bei den E-Bikes, die jetzt verstärkt verkauft werden. Der Kunde macht dann noch eine Probefahrt und wenn alles passt, dann freut er sich über sein neues Fahrrad!

Was ist das für Kundschaft, die über solche Bestellungen bei euch im Laden landen?Zu 95 % sind das Leute, die wir noch nicht im Kundenstamm hatten. Ich kenne größtenteils meinen Kundenstamm, und die Pick-up-in-Store-Kundschaft kommt gerne auch mal von weiter weg.

Kommen die Leute dann mit den Rädern, die sie bei dir abgeholt haben, zur Wartung zurück zu dir?Wir haben schon immer bei allen Rädern, die wir verkauft haben, nach rund 200 Kilometern Laufleistung eine kostenlose Erstinspektion angeboten. Das bieten wir auch für fahrrad.de-Bestellungen an, weil erfahrungsgemäß nicht so viel zu machen ist, es aber einen wichtigen Service für den Kunden darstellt. Darüber können wir den Kunden dann auch an uns binden.

Was machst du da genau bei so eine Erstinspektion? Einmal alle Schrauben kontrollieren?Ja, das auf jeden Fall. Wenn sich was gelockert hat, dann kommt da Schraubensicherung drauf. Die Schaltung wird nachgestellt, weil die Seilzüge, über die sie betätigt werden, sich bei einem Neurad noch um wenige Zehntelmillimeter dehnen und das schon ausreicht, um die Schaltung ungenau werden zu lassen. Die Bremsen werden nachjustiert und auch die Laufräder. Die sind vorgespannt und setzen sich in diesen 200 Kilometern. Es kann also sein, dass dann eine Unwucht (ein "Achter") drin ist und der wird dann rauszentriert. Ansonsten machen wir noch so Kleinigkeiten wie Luft nachfüllen und Kette schmieren.

Was sind denn aus deiner Perspektive die Vorteile von so einer Pick-up-in-Store-Bestellung?Der Vorteil für die Kundschaft liegt beim Bestellvorgang: Du kannst dein Fahrrad bequem von der Couch zu Hause bestellen. Der Trend geht klar zu mehr Onlinebestellungen und ich glaube, nach der Coronakrise wird das noch mehr boomen. Der Vorteil für uns liegt darin, dass wir als Partner von fahrrad.de auch, ich nenne das jetzt mal so, ein Stück von diesem Kuchen abbekommen. Ich finde, man sollte da nicht gegeneinander, sondern miteinander arbeiten. So können wir vielleicht auch einen Kundenkreis erschließen, den wir ansonsten nicht erreicht hätten. Die Kunden holen ihr Rad bei uns ab und bringen das dann vielleicht auch wieder zum Service zu uns. So haben wir dann einen Kunden, der gerne den vielleicht etwas weiteren Weg in Kauf nimmt, weil er uns schon kennt und mit uns zufrieden ist. Für den Onlinehandel sehe ich darüber hinaus den Vorteil, dass es einen Ansprechpartner vor Ort gibt. Wenn ich Kunde bin, ist es mir lieber irgendwo hingehen zu können, als bei einer Hotline anzurufen. Die kann ja gut sein, aber dann muss man trotzdem erst mal das Problem schildern, eventuell das Rad zurückschicken und hat dann bis auf Weiteres kein Rad mehr… Das ist lästig und ich sehe einen Riesenvorteil, einen Partner vor Ort zu haben, der Probleme schnell löst. Da kann man sich viel Ärger wegen Kleinigkeiten, die eigentlich schnell erledigt sind, ersparen.

Du hast angesprochen, dass sich fahrrad.de und dein Shop gut ergänzen. Was genau begreifst du als Chance?Ich bin generell kein Fan davon, sich gegenseitig auszuspielen. Eine gewisse Konkurrenz unter den Radhändlern vor Ort lässt sich aber natürlich nicht vermeiden. Wir sind ja nicht blind und sehen, dass der Onlinehandel boomt. Die Zusammenarbeit mit fahrrad.de ermöglicht uns, alle Vorteile des Onlinehandels und des stationären Handels in einen Topf zu schmeißen. So hat am Ende jeder was davon, der Onlinehandel, der Laden vor Ort und auch der Kunde. Online sind die Preise in der Regel etwas besser, da müssen wir nicht drum herum reden, aber da kannst du dich nicht auf die Räder draufsetzen. Wir bieten genau das: Du kannst das Rad in natura ansehen, Probe fahren, es gibt einen Ansprechpartner und Service vor Ort. Wenn man das mit den Vorteilen des Onlinehandels kombiniert, kann da ein Riesending draus werden. Es gibt nichts Lästigeres für den Kunden, als bei möglichen Reklamationen lange Versandwege oder E-Mail-Kommunikation zu haben. Da können wir eine Brücke schlagen.

Ich mache mir ein bisschen Sorgen, wie es nach der Krise mit der generellen Kaufkraft aussieht, weil ja auch viele in Kurzarbeit sind. Aber die Lage ist zur Zeit so dynamisch, dass man jeden Tag auf sich zukommen lassen muss. Alles andere wäre nur Spekulation.


Nachdem sich Bund und Ländern am Mittwochabend, dem 15.04.2020, auf eine punktuelle Lockerung der bisherigen Regelungen geeinigt hatten, kann Dominic sein Ladengeschäft wieder öffnen. Es bleibt zu hoffen, dass sich der Betrieb wieder erholt und die restliche Saison erfolgreich für den sympathischen Radhändler verläuft. Die Partnerschaften zwischen fahrrad.de und ausgewählten lokalen Radhändlern werden weiterhin bestehen und ausgebaut, denn sie erweisen sich nicht nur in Krisenzeiten als Gewinn für alle Beteiligten. 

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